Sowohl als Mieter oder als Käufer verwenden wir einen Großteil unseres Einkommens für das Thema „Wohnen“. Soll ich besser mieten oder lohnt es sich, mir meine eigene Immobilie zu kaufen ?
Folgende Fragen sollte ich mir hierzu stellen:
Erwerb
Pro
Contra
- Niedrige Zinsen
- Hohe Anschaffungskosten
- Steigende Mieten
- Bedarf an Eigenkapital
- Zwangssparen/Vermögensaufbau
- Zusätzliche Kosten z.B. für Instandsetzung
- Keine Abhängigkeit vom Vermieter
- Arrangement über Jahrzehnte mit Nachbarn, Bank, Stadt/Gemeinde
- Kann meinen Wohnraum gestalten
- Im Alter mietfrei wohnen
Beim Erwerb Neubau- oder Bestandsimmobilie ist noch folgendes zu beachten:
- Niedrigere Anschaffungskosten
- Oftmals schwer zu kalkulierende Instandhaltungskosten
- Energetische Betrachtung schlechter
- Größere Grundstücke
- Oftmals zentrale Lagen
- Höhere Anschaffungskosten
- Man kann beim Bau mitgestalten
- Energetisch neuester Standard
- Aufgrund hohen Grundstückspreisen weniger Grundstücksfläche
Miete
Pro
Contra
- Keine Anschaffungskosten
- steigende Angebotsmieten
- Mit der Nutzung ist bereits die Abnutzung bezahlt
- schwierig, eine passende Wohnung zu finden
- hohe Flexibilität
- bei Eigenbedarf Vermieter Auszug notwendig
- Vermögensaufbau anderweitig möglich z.B. in Wertpapiere
- vom Vermieter abhängig
Abschließend noch einmal die wichtigsten Faktoren im Überblick:
Sie sollten kaufen, wenn…
Sie sollten Mieter bleiben, wenn…
…Sie langfristig an einem Ort bleiben möchten.
…Sie eher flexibel bleiben möchten oder müssen.
…Sie die finanzielle Belastung einer Immobilie gut ertragen können
…Sie mit Schulden eher schlecht schlafen würden.
…Sie sich gern um Ihre Immobilie kümmern möchten.
…Sie Ihre Wohnung einfach nutzen möchten.
…Sie bereit sind, unerwartete Ausgaben für Instandhaltungen zu tragen.
…Sie keine unerwarteten Ausgaben haben möchten.
…Sie ein passendes Objekt gefunden haben.
…es in Ihrer Stadt bereits keine günstigen Objekte mehr gibt.
…Sie ansonsten nicht ergänzend zur gesetzlichen Rente für das Alter vorsorgen würden.
…Sie auch ohne Immobilie diszipliniert Geld fürs Alter zurücklegen.
…Sie nicht an die Chancen des Wertpapiermarktes glauben bzw. Kursschwankungen nicht ertragen können.
…Sie bereit sind, Ihre Rücklagen langfristig am Wertpapiermarkt zu investieren.
…Sie verstanden haben, dass eine Immobilie nicht automatisch wertstabil ist.
…Sie Ihr Vermögen lieber aufteilen möchten, anstatt es in einen einzelnen Vermögensgegenstand zu investieren.
Fazit:
Ob Immobilienerwerb oder Miete hängt von jedem selbst ab. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, dass ich selbst mit dem Erwerb einer Zwei-Zimmer-Wohnung im Alter von 25 Jahren begonnen habe. Dies hat oft wehgetan, da das Geld nicht anderweitig zur Verfügung stand. Nach der Heirat habe ich dann mit meiner Frau eine 4-Zimmer-Wohnung erworben, 10 Jahre später ein Haus gebaut. Man sollte in jedem Fall nicht zu groß einsteigen. Langfristig gesehen, hat die Immobilie meist an Wert zugenommen. Ich kenne viele Bekannte, die in Wertpapiere oder Versicherungen investiert haben. Wird das Geld benötigt, ist so eine Anlage auch mal schnell verkauft, was zum falschen Zeitpunkt auch zu hohen Verlusten führen kann. Ich denke eine gesunde Mischung hierzu ist genau das Richtige, da ein zusätzlicher Vermögensaufbau bzw. ein zweites Standbein neben der zu erwartenden Rente notwendig sein wird, um einen akzeptablen Lebensstandard im Alter halten zu können.
und ich arbeite seit 2009 bei der Kraichgau Immobilien GmbH. Damals habe ich als Immobilienberater für Bad Rappenau angefangen, seit 2015 bin ich nun speziell für den Vertrieb von Neubauimmobilien zuständig. Was ich in meinem Arbeitsumfeld täglich erlebe, blogge ich.